Donnerstag, 4. August 2016

Tandem – Kloster Roggenburg, Biber, Marzellus‘ Garten

Durch einem Filmbeitrag im „Bayerischen Fernsehen“ sind Scor & Pedalo auf ein idyllisches Fleckchen Erde aufmerksam geworden - Marzellus‘ Garten.
Der Garten liegt unmittelbar an der „Biber“ einem kleineren, rechten Nebenfluss der Donau.
Die Biber fließt zwischen den Flüssen Roth und Günz, welche bereits schon von Pedalo mit dem Trike erkundet wurden - „Günztal-Radweg“, „Roth - klein aber fein

und „Not the same procedure as at the last time“.
Also, nun mit dem Tandem auf zu neuen Ufern!

Die Planung:
Da dieser Garten bei PedaloScor’s Ausflügen ein „Dornröschendasein“ fristete,die Biber bis dato noch nicht beradelt wurde und Roggenburg mit seinem Kloster rechts bzw. links liegen gelassen wurde; könnte daraus doch eine Mehrtagestour geschmiedet werden, zumindest so das Ansinnen.
An einem Tag das Günztal hinunter bis nach Oberried und dann hinüber nach Roggenburg und zur Biber - ca. 65 km.
Am Tag Zwei die Biber von der Quelle bis zur Mündung und dazwischen noch eine Gartenbesichtigung.
Dann am dritten Tag zur westlich gelegenen Roth und wieder auf bekanntem Terrain zurück an den „Grünen Bach“ (Grönenbach).

Die Tat:
Für längere Tagesausflüge mit dem Tandem war das bisherige Equipment allemal geeignet.

Aber für mehrtägige Fahrten muss noch etwas aufgerüstet werden.
Dass man(n) und auch frau in der Lage sind, ihr ganzes notwendige Gerödel zu verstauen, werden Packtaschen notwendig. Um diese vernünftig zu füllen, ist eine „Packliste“ sehr hilfreich, auch wenn es darum geht möglichst nichts zu vergessen.
Für die erste Mehrtagestour von Scor und Pedalo fällt das planerische Hauptaugenmerk auf das, dass alles vernünftig verstaut wird.
Die Streckenplanung ist eher nebensächlich, da mehr als die Hälfte der Radlstrecke eh schon bekannt ist. Nur noch die An- und Abfahrt von Roggenburg vorbereiten, sowie das Bibertal etwas ausarbeiten.


Vom 02. bis 04. August

Tag-Eins:
Mit voll aufgerödeltem Tandem rollt’s gemütlich von Bad Grönenbach nach Hawangen ins Tal der Westlichen Günz.
Dort entlang bis nach Lauben (Unterallgäu), wo die eigentliche „Günz“ ihren Fluss beginnt. Ab hier dem offiziellen Günztal-Radweg folgen. Nach 55 km wird das Günztal verlassen und über zwei Hügel hinweg nach Roggenburg gestrampelt.
Klöster wurden seinerzeit auf landschaftlichen Erhebungen erbaut,

so liegt auch das „Kloster Roggenburg“ auf einer eben solchen.
Es bietet sich ein beeindruckender Anblick auf die riesige Anlage und die restlichen Höhenmeter dorthin sind leicht zu nehmen.






Da die Anreise völlig unspektakulär und zügig verläuft, sind die Ausflügler ziemlich zeitig Vorort. Das schon im Voraus gebuchte Zimmer, in einem Nebengebäude (Torhaus) des Klosterhotel‘s, kann schon bezogen werden.




Anschließend werden erst einmal die Energiereserven im Klostergasthof,
mit „Klösterlichem Dreierlei“ (Maultaschen, Krautkrapfen und Kässpätzle) wieder aufgefüllt.




Frisch gestärkt wird in den nächsten Stunden zu Fuß die nähere Umgebung in Augenschein genommen:
 

Klostergarten


Klosterkirche




Schloss des Grafen Mirbach-Geldern



Buchbrünnele



Ehemalige Turmuhrenfabrik





Wetter: bewölkt
Temperatur: 15 - 19 °C
Streckenlänge: 66 km
Steigungen: 260 Hm
Fahrzeit: 2:42 h
Fazit:    Ein Tag für Leib und Seele!
 

      

Zweiter Tag:
Erst einmal die Biber erkundigen. Auf wenig befahrenen Nebenstraßen zunächst nach Süden in Richtung Biberquelle, die in der Nähe der

Wallfahrtskirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ Matzenhofen liegt.

Wallfahrtskirche Matzenhofen


Wieder zurück durch Dörfer, vorbei an mehreren Stauweihern wird aus einem zugewachsenen Graben ein Bach und dann Flüsschen. Was hier so mickrig beginnt, soll auf den nächsten 30 km noch ein stattliches Fließgewässer werden?


zugewachsenes "Biber-chen"


Stiftsweiher bei Roggenburg


Die Biber bei den Stiftsweihern


Langweiher 40 Höhenmeter unterhalb des Klosters

Auf einem welligen Streckenprofil rollen die Tandemer mal links, mal rechts der Biber in Richtung Donau. Auf ihrem letzten Stück durchfließt die Biber noch das Naturschutzgebiet „Biberhacken“, bevor sie bei Leipheim in die Donau mündet.


Die Biber auf ihren letzten Kilometern

Naturschutzgebiet Biberhacken


Auf dem Weg zurück nach Roggenburg liegt der eigentliche Grund dieser Ausfahrt:
Marcel Hampp sein Garten.

Was hier in 40 Jahren auf 15000 Quadratmetern entstanden ist, ist schon erstaunlich, eindrucksvoll, imposant und bemerkenswert.







Hier vergeht die Zeit wie im Fluge. Nachdem Blutsaugende Plagegeister jetzt lange genug Totaleinsatz auf Pedalo geflogen haben (Insektenschutzmittel vergessen), ist es an der Zeit diese „Perle der Natur“ zu verlassen und nach Roggenburg zur Nahrungsaufnahme zurück zu kehren.

Die Einkehr erfolgt im Biergarten der „Alten Roggenschenke“.
Schon allein die Speisekarte ist außergewöhnlich! So gibt es zum Beispiel: Schnippschnappgemüsebacki, Heffadoigtorta, A Boxenstopbrettla oder supersaftigkrossgegrillteundperfektgewürzteNichtimFettfrittiere Göckel.


Wetter: wechselnd bewölkt
Temperatur: 17 - 21 °C
Streckenlänge: 63 km
Steigungen: 450 Hm
Fahrzeit: 2:53 h
Fazit:    Die Biber ist an sich nix Besonderes,
             aber Marcellus‘ Garten ist allemal einen Tagesausflug wert.




 

Tag-Drei:
Nach ausgedeeehntem Frühstück und dem Bepacken des Drahtesels 

- nur nix überstürzen und gemütlich einrollen!
Es geht theoretisch und praktisch fast nur noch „bergauf“- was in der Natur der Sache liegt, wenn es gegen die Fließrichtung des Wassers geht (fährt).

Pause an einem Bildstock bei Oberroth

Die Sonne sendet heute ihre Strahlen ungehindert vom Himmel und der Wind ist aus Südwest sehr entgegenkommend, weshalb zur Stärkung der Biergarten der Bahnhofsrestauration in Woringen noch angesteuert werden muss.
Eine „g‘scheite bayrische Brotzeit“ und der „Endspurt“ ist nur noch ein kleiner Sprint.



Im Schatten mächtiger Kastanienbäume


Wetter: vollsonnig
Temperatur: 20 - 24 °C
Streckenlänge: 64 km
Steigungen: 355 Hm
Fahrzeit: 2:47 h
Fazit:    Reisegepäck mit 25-kg machen sich beim bewältigen von Höhenmeter doch                 deutlich bemerkbar.





 

Quintessenz nach drei Tagen:
Körperliche Bewegung beim Radeln,
Ruhepausen bei köstlichem Essen,
ausgedehnte Besichtigungen,
und traute Zweisamkeit
lassen das berufliche ruckzuck vergessen.

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