Donnerstag, 5. Mai 2011

Warum Tandem fahren?


 

Warum kutschieren wir doppelsitzige Fortbewegungsmittel?

«Eine ungewöhnliche Verbreitung haben in den letzten Jahren die doppelsitzigen Dreiräder, aber auch die doppelsitzigen Zweiräder gefunden.Und das ist auch leicht erklärlich, denn es ist nichts angenehmer, als sich mit einem Gefährten oder einer Gefährtin auf ein und derselben Maschine zu beschäftigen. Fährt man in Gesellschaft eines oder mehrerer Kameraden, von welchen jeder sein besonderes Vehikel unter sich hat, so ist das ja auch entschieden vergnügungsreicher, als wenn man allein auf der Straße dahinsaust, aber von gegenseitiger Unterhaltung ist schon des weilen nicht viel die Rede, weil die Fahrzeuge nach polizeilicher Vorschrift nicht nebeneinander, sondern in gewisser Entfernung hintereinander zu fahren haben. Das Hinüber- und Herüber sprechen beschränkt sich dann für gewöhnlich nur auf kurze Zurufe, kurze laut hingeworfene Fragen und ebenso kurze Antworten, und es macht einen eigentümlichen Eindruck, wenn man eine Anzahl Radfahrer hintereinander an sich vorüber fahren sieht. Denn da hört man gewöhnlich aus der ganzen Reihe keinen Laut, geräuschlos erscheint die Kolonne und geräuschlos verschwindet sie wieder, was natürlich nicht ausschließt, dass es dann am erreichten Ziele hinter einem Glase schäumenden Bieres um so lauter zugeht. Ganz anders, wenn zwei zu gleicher Zeit eine doppelsitzige Maschine benutzen; da hindert keine Entfernung den Austausch der Gedanken, und die Unterhaltung der fahrenden miteinander ist umso reger, je rascher die landschaftlichen Bilder wechseln. Ungemein wird natürlich der Reiz einer solchen Fahrt auf doppelsitziger Maschine erhöht, wenn zwischen zwei Fahrenden verschiedenen Geschlechts zarte Beziehungen bestehen.»


Ausgleich

Die überwiegende Mehrzahl der Tandemfahrer sind gemischte Paare,und zwar aus folgendem Grund:Auf einem Tandem können zwei sehr unterschiedlich starke Fahrer/innen zusammen fahren, wobei jeder seinen Teil zur Gesamtleistung beiträgt.Ein solches Tandemteam ist immer noch genauso schnell wie der stärkere Fahrer solo.Das gleiche gilt für Streckenlängen von Touren. Es können auch Personen als Stoker fahren, die alleine gar nicht Rad fahren könnten,
z.B. Blinde, sehr alte Menschen oder kleine Kinder.

Harmonie

Das ist ebenfalls ein wesentlicher Punkt. Ein Tandemteam muss lernen, zu harmonieren. Ein gut eingespieltes Team ist auf schwieriger Strecke einem ungeübten Team aus deutlich stärkeren Fahrern meist überlegen. Pure Kraft ist zwar nie schlecht, aber eben nicht alles. Jeder Fahrer muss lernen, seinen speziellen Part zu spielen. Viele Vorgänge wie Anfahren, Schalten und Trittfrequenz müssen abgestimmt werden, aber trotzdem effizient sein. Mit der Zeit entwickelt man ein erstaunlich feines Vermögen, auf den jeweils anderen zu achten, so dass bei minimaler Absprache ein völlig flüssiger Fahrstil entsteht. Es gibt kaum etwas schöneres und ästhetischeres als ein Tandem, das richtig rund läuft.

Geschwindigkeit

Tandems sind schnell. Bergauf, wo der Luftwiderstand nicht so entscheidend ist, macht sich das nicht so stark bemerkbar, aber in der Ebene und erst recht bergab wird man richtig schnell, weil der Luftwiderstand eines Tandemteams deutlich geringer ist als der von zwei einzelnen Fahrern, auch bei aufrechterer Sitzposition. Abfahrten sind unbeschreiblich. Kaum ein Solofahrer bleibt da auch nur im Windschatten.

Warum sind Tandems deutlich schneller als ein Fahrrad?

Den größten Teil Ihrer Kraft benötigen Sie beim Radfahren zur Überwindung des Luftwiderstands, der sich mit steigender Geschwindigkeit vervielfacht. Wenn Sie doppelt so schnell fahren, vervierfacht sich der Luftwiderstand. Kein Wunder, dass Sie auf einem Tandem mit doppelter Kraft und nahezu gleichem Luftwiderstand mit weniger Kraftanstrengung schneller unterwegs sind.

Zu zweit auf dem Tandem unterwegs

„Geteilte Freude ist doppelte Freude“. Schwingen Sie sich mit Ihrem Partner auf ein Tandem, Sie werden es nicht bereuen. Tandemfahren wirkt wunderbar verbindend, macht riesigen Spaß und wirkt motivierend. Wer es versucht, wird gleich bemerken, wie schön Radfahren eigentlich sein kann.

Weniger Leistung – mehr Genuss

Radfahren zu zweit wird erst am Tandem so richtig schön. Davon sind begeisterte und erfahrene Tandemfahrer völlig überzeugt. Durch das Tandemfahren entsteht weniger Luftwiderstand als bei einem normalen Fahrrad, dafür entsteht die doppelte Antriebskraft. Falls ein Fahrer müde wird, kann der Zweite ganz locker mitkurbeln. Das Tandem ist außerdem das beste Fahrzeug für Verliebte. Man ist dabei seinem Partner ganz nah und lernt dabei, dem Partner zu vertrauen. Man beschleunigt, bremst und lenkt gemeinsam. Neben der einzigartigen sportlichen Betätigung und den intensiven Gesprächen mit dem Partner werden Tandemfahrer aber auch von den beeindruckenden Landschaften immer wieder aufs Neue verzaubert. Tandems lassen nicht nur Jung, sondern auch Alt gleichermaßen mobil sein. Auch blinde Menschen oder Menschen mit gestörtem Gleichgewichtssinn können durchs Tandemfahren Sport betreiben und so ein Stück mehr Lebensqualität und Freiheit genießen.

Fazit

Neben der sportlichen Herausforderung, die das Tandemfahren in sich birgt, wird das spezielle radeln am Tandem durch den Genuss der Landschaften, sowie dem besonderen Kontakt und Nähe zum Partner zu einem einzigartigen Erlebnis. Es hat bereits bei so manchem Pärchen eine neue Facette in der Beziehung zum Vorschein gebracht. Tandems sind alles andere als langweilig oder schwerfällig. Sie schaffen gemeinsame Erlebnisse, die Spaß machen. Sie sind ideal, um sich während der Fahrt zu unterhalten, sie verbinden Menschen mit unterschiedlichen Fitnessgraden und nicht zuletzt sind sie erstaunlich schnell!

Warum ist der Preis eines Tandems im Vergleich zu einem Fahrrad relativ hoch?

Nicht nur das Gewicht von zwei Personen plus Gepäck, auch die auftretenden Kräfte bei hohem Tempo stellen besondere Anforderungen an das Material, die Verarbeitung und die Komponenten, wie Rahmen, Räder und Bremsen. Deshalb gilt als Faustregel, dass ein Tandem ungefähr das Zweieinhalbfache eines guten Fahrrads kostet. Dafür gibt es neben viel Spaß und einem hohen Nutzwert auch einen hohen Wiederverkaufswert.


Montag, 2. Mai 2011

Tandem – Transport mit dem Auto


Die Beförderung eines Doppelfahrrades bedarf
auch einer Doppelhalterung dafür auf dem Autodach.

Wie schon beim Marktanteil von Tandems zu „normalen Fahrrädern“,
ist es bei den Angeboten von Trägersystemen für Tandems noch prekärer.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Transportes:
Tandem stehend auf dem Dach mit einem verlängerten bzw. zweifachen normalen Radträger.
Tandem stehend auf dem Dach mit Liftersystem.
Tandem liegend auf dem Dach.

Wir haben uns letztendlich für das Produkt eines bayrischen Herstellers entschieden.



Funktioniert im Prinzip ganz einfach:
Grundträger auf's Dach - Halterung befestigt - Tandem drauf - fertig!



(Nachtrag: Die Firma des sehr guten Tandemträgersystem gibt es seit 2011 nicht mehr)



Sonntag, 1. Mai 2011

Tandem oder auch die Suche danach



Auf gemeinsamen Radausflügen und Urlaubsradtouren machte sich ihrerseits ein gewisser Leistungsunterschied bemerkbar – welcher aber in der Natur von uns Menschen liegt.
Die Lösung könnte „Tandem“ lauten?
Aufgrund der Tatsache, dass zwei Fahrer/innen pedalieren, das Fahrzeug aber in Rollwiderstand und Stirnfläche mit einem Einzelrad vergleichbar ist, kann man mit dem Tandem in der Ebene eine höhere Geschwindigkeit als mit einem gleichartigen „normalen“ Fahrrad erreichen, beziehungsweise das Fahren erfordert weniger Anstrengung. Von Vorteil ist es auch, dass sich eine/r zeitweilig erholen kann. Unterschiedlich leistungsfähige Fahrer/innen können gemeinsam Strecken bewältigen. Unabhängig davon, wie viel Kraft jede/r Fahrer/in einsetzt – beide kommen immer zugleich an.
Nicht zuletzt ist die Kommunikation auf einem Tandem leichter als auf zwei hintereinander fahrenden einzelnen Fahrrädern.

Nach langem Suchen und Recherchieren im Internet sind wir zum Proberadeln ins oberschwäbische Weingarten zu BICI gefahren.
Unser erstes Testrad war ein HASE Pino.
Ein Stufentandem, auch als Kombi-Tandem oder Semi-Recumbent bezeichnet, ist ein Tandem mit Liegeradsitzposition vorne und aufrechter Sitzposition hinten.
Das PINO ist ein echtes Kommuniktandem:
Auf der Liegesitz-Sattel-Kombi unterhalten Sie sich locker wie auf dem Sofa.
Als nächstes fuhren wir ein Cannondale Montainbiketandem,
welches eher unseren Vorstellungen von einem Tandem entsprach
- konnten und wollten aber noch keine Entscheidung treffen.

Doch die weitere Suche nach einem geeigneten Tandem gestaltete sich seinerzeit nicht gerade einfach!
> Renntandem – schnell aber unbequem
> Randoneur – nur bedingt für die nicht geteerten Radwege geeignet
> Montainbikevariante – zu schwerfällig auf der Straße

Es kamen verschiedenste Hersteller in Betracht:
Zwei plus zwei, Drössiger, Velotraum, Santana.
Unsere Anforderungen und Vorstellungen machten die Sache nicht gerade einfacher.

Ein Telefonat mit Spezialradhändler Andreas Seilinger von TRAUMVELO
in Ottenhofen (zwischen München und Erding), brachte die Erkenntnis
– der Mann kennt sich aus!
Und die Aussicht, Vorort bis zu acht Tandems zu probieren lies die Radlerherzen höher schlagen.
Termin vereinbart und hin gefahren - Dank einer stundenlangen aber hervorragenden
Beratung und weiteren Testfahrten auf unterschiedlichsten Modellen ist das
Pedalpower Crosscountry herausgekommen und bestens für unsere Zwecke geeignet.






Beim diesem Tandem mit Federgabel vorn,







hydraulische Scheibenbremsen QUAD QHD4







Sattelstütze Cane Creek Thudbuster Lt hinten,






genau vermessenem SQ-Lab Sätteln für besseres Sitzen,






Multifunktioslenker, bzw.
Trekkinglenker mit Egro-Griffen und Bar Ends,







sowie einer 14-Gang Rohloff-Nabenschaltung ist dies nun Genussradfahren pur.





Und nun sind wir seit 2010 begeisterte Tandemradler/in.